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Mit einer Sachbearbeiterin der Werbeabteilung
gehe ich durch die Produktion und besuche die Wände, die
sich für Wandbilder eignen. Zu ihrer Eignung trägt
bei, dass sie auf dem Weg liegen, den die Kunden durchs Werk
nehmen. "Was malen wir denn da", sagt Frau Jäkel.
Für eine dieser Produktionswände wünscht sich
der Meistervertreter ein Bild, in dem die multikulturelle Zusammenarbeit
im Betrieb zum Ausdruck kommen soll. Griechen und Türken
würden hier arbeiten, Polen, Deutsche und Russen. Ich nicke
tapfer ob des schwierigen Themas und fühle mich wahrhaft
wie eine sozialistische Kombinatskünstlerin. In einer der
Hallen habe ich ein Musikprogramm gehört, bei dem sich
türkische und deutsche Musik abwechselt. Hier werden Luftfedern
für Lastwagen gefertigt. Die Kassetten hätten sie
für die Arbeit aufgenommen, sagen die Männer, und
im übrigen würde jeder von ihnen jeden Tag 18 Tonnen
heben. Ich frage die Kollegen und Kolleginnen, was für
Redewendungen zum Thema Arbeit und Zusammenarbeit es in ihren
Sprachen gäbe. "Gemeinsame Arbeit verbindet die Menschen"
gibt es auf russisch. "Ohne Arbeit keinen Kuchen"
auf polnisch. Sowas wie "eine Hand kann nicht klatschen,
aber zwei" auf türkisch. Ruza Pavic aus der Kantine
schreibt mir ihren liebsten Satz auf: vuci vole kada nemas skole.
Das heiße "Zieh Ochse, wenn du keine Ausbildung hast",
und das sage sie sich immer, wenn sie die Geschirrwagen schiebe.
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