Zunächst habe er uns für Polinnen gehalten,
sagt der Mann, der Katrin und mir im Bus gegenübersitzt. Bevor
wir im Bus gesessen haben, haben wir eine Stunde auf der Hauptstraße
von Elizabeth, New Jersey, auf den Bus gewartet. Damit passen wir
uns dem allgemeinen Geschäftstempo in Elizabeth an, finden
wir. Später, später, sagen alle, denen wir Fragen stellen.
Mit Polen kenne er sich aus, sagt der Mann im Bus. Dort, wo er arbeite,
seien die meisten Arbeiter Polen, und da viele kein Englisch sprächen,
habe er polnisch gelernt. Darum habe er sich dann auch nicht täuschen
lassen und gemerkt, dass wir doch keine Polinnen, sondern Deutsche
seien. Er selber ist aus Brasilien eingewandert. Wo wir eigentlich
gerade herkämen? Aus Manhattan, sagt Katrin. Manhattan, sagt
er und nickt. Manhattan. „Da habe ich eine Exfrau zu wohnen.
Manhattan. Dahin gehen meine Alimente.“ Zwanzig Jahre seien
sie verheiratet gewesen. Er solle sich an die schönen Zeiten
erinnern, rät Katrin. Die habe es doch sicher auch gegeben.
Er schnalzt verächtlich. Er sei okay, da sollten wir uns mal
keine Sorgen machen. Seit drei Jahren habe er eine neue Freundin.
Schön, das freut mich, sagt Katrin. Er schnalzt verächtlich
und sagt, wir mögen auf uns aufpassen.
Nach drei Stunden kommen wir bei Ikea an. Wir essen erleichtert
Käsekuchen und Tiramisu und gucken über die Schnellstraße
auf den Flughafen von Newark.
Die Sache mit den Tischen gestaltet sich schwierig. Alle, die für
uns zuständig sind, ziehen die Augenbrauen hoch und die Lider
runter. „Frag bloss nicht noch was“ heißt das,
da bin ich mir sicher.
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